27.01.24 zum Internationalen Tag des Gedenkes an die Opfer des Holocausts

Die Demokratie gerät in diesen Zeiten besonders unter Druck und viele beziehen Stellung gegen die Positionen der AfD.
Anlässlich des mahnenden Gedenktags beteiligt sich Sisters an der Kieler Kundgebung für Demokratie und Solidarität mit einem starken Redebeitrag von Marie-Louise Petersen-Scharff.

Fotos von Sisters und das mit der Menschenmenge von Ulf Stephan

 


 

WER bist du, dass du meinen Wohnort bestimmen kannst? Du glaubst wohl, du bist Gott. In meinen Augen bist du der Teufel. Geh zur Hölle.!!!

Ich bin Marie-Louise Petersen-Scharff. Ich bin heute hier im Namen des Vereins Sisters – Frauen für Afrika und als schwarze Frau.

Die Waren aus Afrika nach Europa zu importieren ist kein Problem, die Menschen sind das Problem? Was für eine Haltung !!!
Fragt euch doch, warum die Menschen hier sind. Hat Europa nichts zu tun mit den Kriegen? Hat Europa nichts zu tun mit den Konsequenzen der Klimakrise?

Wir leben hier friedlich in Freiheit und Demokratie.
Jetzt leben wir mit Angst. Schlaflose Nächte!

Es kommt mir vor wie ein Déjà vue des Berliner Kongresses. Ihr sprecht wieder über uns, aber nicht mit uns.
Ihr begegnet uns immer noch nicht auf Augenhöhe. Wir sind für euch immer noch kein gleichwertiger Teil dieser Gesellschaft. Nehmt uns mit!!

Ich zitiere einen Artikel aus dem Spiegel vom 24.1.24: „Viele weiße Menschen auf der Demo!
Es wäre bestürzend, wenn Frust und Resignation der Grund sind, aus dem sich viele Betroffene nun zurückhalten. Doch selbst, wenn dem so wäre: Warum werden sie nicht ermutigt, trotzdem ihre Stimmen zu erheben?“ Zitat Ende

Dann sehe ich mich um und muss dem zustimmen, denn in den letzen Wochen habe ich in der Tat wenig Betroffene auf den Demos gesehen. Es werden immer weniger!

Aber so viele weiße Menschen zu sehen, gibt mir Hoffnung. Es gibt mir Hoffnung, dass wir als Einheit es nicht soweit kommen lassen. Hoffnung, dass wir hier hergehören. Dass wir nicht allein sind, sondern ein Teil der deutschen Gemeinschaft.

Das Unwort des Jahres: „Remigration“, wer ist davon betroffen? Meine Nachbarin? Meine Cousine, du oder bin ich es?
Wir könnten es alle sein!
Wir, die wir hier alle stehen, haben eine klare Meinung darüber. Nun liegt es an der Politik.

Liebe Politiker*innen,
nehmt die Politik endlich in die Hand, schafft das Trennen ab!
Schafft Gemeinsamkeit.

Ich möchte nicht das Gefühl haben, dass die Politik uns nicht schützen kann! Wartet nicht darauf bis Millionen von Menschen in Handschellen abgeschoben werden. Mit Banderolen auf der Stirn, die sagen:
„Bye bye HappyLand“.

Remigration/Deportation?!
Wir alle hier zusammen sagen:
plus Jamais,
never again,
nie wieder!!!!